Sao Tomé & Príncipe

Auf einen Blick

Kriterien Be­wer­tung Beschreibung
Besucht im Jahr2006Sao Tomé
Anreise, VisumFlugBotschaft in Brüssel, der Flughafen von Sao Tome ist ein kleiner Albtraum. Man kommt nach einem beschissenen Nachtflug endlich an und dann kann man seinen Rucksack aus einem riesigen Gepäckhaufen heraussuchen, gleichzeitig mit den 300 anderen Passagieren des Fluges. Da gilt das Recht des Stärkeren.
Gesundheits­risiko Mittel den Tropen entsprechend, besonders in der Regenzeit Malaria, Choleraepidemien können auftreten.
Transport Taxis gibt es nur in der Hauptstadt, um über die Insel zu reisen, ist ein Mietwagen notwendig. TAP (Air Portugal) ist Monopolist und lässt sich den Flug auf die Hauptinsel sehr teuer bezahlen. Sie fliegen nur einmal in der Woche, mit den letzten Schrottmaschinen. Unser Flieger verlor nach einem Zwischenstopp auf den Kapverden sein Kerosin, die Reifen waren völlig ruiniert. Da ging gar nichts mehr. So hatten wir wenigstens noch einen extra Tag auf Sal.
Reise Wir sind einen Tag mit dem Mietwagen unterwegs gewesen, aber Straßen sind z.T. im schlechten Zustand, man konnte an einem Tag die Insel nicht abfahren, obwohl sie wirklich klein ist. Taxis vom und zum Flughafen sind teuer.
Höhe­punkte Die Insel ist Afrika im Kleinformat, die Vegetation erstreckt sich von der Savanne im Norden bis hin zu ursprünglichen, dichten Regenwald in den Bergen. Wirklich schmackhafte portugiesische Hausmannskost findet man nicht in Portugal, aber hier.
Unbedingt sehen Kaffee- und Kakaoplantagen unter Tropenbäumen in den Bergen.
Kosten, Preis/
Leistungs­verhältnis
Alles ist sehr teuer, Hotels ab 60 Euro Minimum, 100 Euro für ein bisschen Standard. Selbst lokal angebaute Speisen müssen teuer bezahlt werden.
Gefühlte Gefahr Man konnte auch nachts noch um den Block gehen. Aber der häufige Stromausfall machte es so dunkel, dass man eine Taschenlampe mitnehmen musste.
Hassle Faktor Gering, manchmal wurde für Fotos Geld verlangt. Die größten Probleme bestanden eigentlich darin, sich noch in Lissabon in der richtigen Schlange zum Einchecken anzustellen. TAP schickt die Flüge in die ehemaligen Kolonien alle zur gleichen Nachtzeit los. D.h. man kann auch sehr gut in der Schlange nach Angola oder Mozambique stehen, und diese sind ewig lang und es können Stunden vergehen, ehe man den Fehler bemerkt. Gleichzeitig war es wohl ein Business, dass man Pakete für Andere (nicht Mitreisende) mitnimmt. Man wurde ständig in der Schlange gefragt, ob man noch was mitnehmen kann.
Nach­teile Viel Regen, sehr lange Regenzeit, schlechte Fluganbindung, Sao Tomé ist definitiv kein Strandurlaubsland, auch wenn es immer wieder behauptet wird. Strände gibt es, aber keine touristische Infrastruktur. Außerdem gehören die Strände zu den einzelnen Dörfern, und man will sicherlich nicht halbnackt in fremden Wohnzimmern liegen.
Ver­meiden Präsidentenpalast fotografieren, bzw. einige Straßen hinter dem Palast ganz vermeiden.
Extra Tipps Man kann auch ins beste Hotel von Sao Tomé gehen und nach Rabatt fragen, die extra Kosten halten sich in Grenzen, Essen gehen ist überall teuer, man kann auch im Hotel bleiben. Südlich der Hauptstadt gibt es an der Küste ein nettes Restaurant, "Estalagem Pantufo", mit Unterkunft, alles sehr sauber. Könnte eine Alternative sein, falls es in der Stadt zu teuer ist. Sammeltaxis halten die Verbindung zur Stadt.
Anek­doten Nach Sao Tomé fahren hat einen hohen Angeberfaktor, da kein "Mensch" weiß wo die Inseln eigentlich liegen. Aber die Inseln als Paradies zu beschreiben, wie so es so oft gemacht wird, ist wirklich übertrieben. Touristisch ist alles noch sehr ursprünglich. Im Prinzip warten die Einwohner auf das Geld aus den Ölbohrungen, dass es endlich wie Manna vom Himmel fällt. Nebenbei wartet man auch auf die Touristen. Man wartet heute noch.
Reiseführer Bradt travel Guide: Obwohl nur ein Zehntel des Reiseführers von Sao Tomé handelt, hat man das Gefühl, die Autorin hat euphemistisch jeden Stein beschrieben. War aber gar nicht schlecht.
Resümee Die Inseln gehören definitiv zu den einsameren Orten auf der Welt, sie liegen abseits jeglicher Reiserouten. Der Wunsch hierher zu kommen ist schwer erfüllbar und kostenintensiv. Allein die Visabeschaffung war ein immenser Aufwand. Die Insel ist wunderbar tropisch, und der Regenwald ist noch original. Nach einer Woche setzt doch eine gewisse Langeweile ein, und man muss mindestens eine Woche bleiben, aber der Angeberfaktor, der zählt (auch wenn die Inseln keiner kennt).




OK

Nemaplot verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Mehr erfahren